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Biospargeln

Meine Erfahrungen in der Schweiz mit dem Anbau von Spargeln sind nicht nur erfreuliche. Der Spargelkäfer beziehungsweise seine Larven sind fähig, ganze Pflanzen kahl zu fressen, womit sie geschwächt überwintern und sich im Frühling nicht mehr richtig entwickeln.

Die ersten beiden Jahre meiner Anpflanzung hier in Frankreich freute ich mich besonders, dass ich keine Käfer gefunden habe. Aber diese Saison war Schluss mit Freude. Auf den ersten kleinen Austrieben, die ich in der Schlussphase der Ernte aus Versehen stehen gelassen habe, sind sie aufgetaucht. Zuerst nur einzelne. Aber dann immer mehr. Da sie sich nur auf den wenigen ausgetriebenen Pflanzen versammelt haben, konnte ich sie abends, wenn es kühl wurde und sie zu träge zum Wegfliegen waren, leicht von Hand einsammeln. Während mehrerer Tage konnte ich so etwa 50 Käfer entfernen, bevor sie kopuliert oder Eier gelegt haben. Das ist zumindest meine Hoffnung. Denn es wurden immer weniger, die zugeflogen sind. Hier sehen wir zwei der letzten Mohikaner, die verzweifelt und erfolglos, so macht es den Eindruck, nach Sexpartnern Ausschau halten. Jetzt werde ich die ausgewachsenen Pflanzen auf gefrässige Larven absuchen. Vielleicht hat diese Methode, die zufliegenden Tiere auf wenigen Pflanzentrieben zu versammeln und sie an der Fortpflanzung zu hindern, Erfolg und findet unter der Bezeichnung Coitus interruptus (oder ähnlich) in der biologischen Schädlingsbekämpfung Einzug.