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Gebastelt, aber ...

... es funktioniert. Meine Nachbarn meinen, wenn ich in meinen Arbeitskleidern unterwegs bin, ich sei der einzige *travailleur* hier. Ich muss dann jeweils korrigieren, ich sei *bricoleur*. Tatsächlich bin ich in allen Bereichen und mit allen Materialien, sei es Holz, Lehm, Kalk oder Metall, ein Anfänger. Jedesmal, wenn ich ein neues Projekt anpacke, dann muss ich mich vorsichtig an das gewünschte Resultat herantasten. Das ist auch mit den Türen und Fenstern so, die ich nicht als fertige Industrieprodukte kaufen und montieren wollte, sondern in der „Tradition“ der Häuser selbst herstelle. Jahrhunderte lang sind diese Häuser im Eigenbau erstellt, verändert und unterhalten worden. Das sieht man an vielen Details, die nicht auf höchsten handwerklichen Standard hinweisen. So sind von nahe betrachtet auch meine Werke unschwer als Bastelei erkennbar. Aber ich versuche mit einfachen Methoden und dauerhaften Materialien eine bestmögliche Funktionalität und Dauerhaftigkeit zu erzeugen. So hat meine Eingangstüre den ersten Winter schadlos überstanden und fällt immer noch mit Leichtigkeit ins Schloss. Hoffentlich noch für manche Jahre. Hin und wieder muss ich aber schon nach einem Jahr nachbessern, weil sich eine Konstruktion nicht bewährt hat. So geschehen beim Drehgriff an der Eingangstüre zum Beispiel, der nur mit Krafteinsatz bedient werden konnte. Jetzt habe ich ihn durch einen Drücker ersetzt (*style Cévennes*), der jetzt auch von zarten Frauenhänden leicht betätigt werden kann. Es wäre ja zu schade, wenn Besucherinnen nur deshalb ausgeschlossen würden, weil sie nicht selbstständig das Haus betreten können... Nun sind alle Türen und die acht Fenster am Haus verbaut. Mit Isolierglas versehen werden sie im nächsten Winter für mehr Komfort sorgen. Von einigen Retuschen und Malereien im Innern abgesehen ist diese Renovation abgeschlossen. Ich mache mich nun an die Detailplanung des zweiten Hauses. Ähm — der Elektriker sollte noch zwei, drei Installationen anbringen. Wenn aber die neue optische Fiberglasleitung auch meine Häuschen erreicht haben wird, sollte auch das für ihn Grund genug sein, aufzukreuzen. Immerhin sieht man jetzt im Wald, dass die alten Telefonmasten durch neue ersetzt worden sind. Es besteht noch Hoffnung für eine terrestrische Anbindung an die Welt da draussen.