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Verflixte Ziele

Schon lange habe ich aufgegeben, mir fixe Tagesziele beim Bauen zu setzen. Zu oft habe ich dabei meine Fähigkeiten überschätzt. Wenn ich dann nach einigen Stunden Arbeit mit nachlassenden Kräften unbedingt noch das anvisierte Ziel erreichen wollte, ging das nicht nur auf Kosten der Sicherheit, sondern auch auf Kosten der Gesundheit. Und eigentlich sollte ich am darauffolgenden Tag wieder fit sein, um die Arbeit wieder normal weiterführen zu können. Also lasse ich jetzt die Arbeit auch mal Mitten im Nachmittag stehen — ohne schlechtes Gewissen. Nach einer langen Phase mit schlechtem Wetter lockte mich diese Woche mal wieder die Holzerei. Wobei nicht nur der Sonnenschein mich nach draussen „gepullt“, sondern mindestens so sehr mich der rapide schwindende Holzvorrat „gepusht“ hat… Also nichts wie los. Der Stinker zog eine saubere Spur durch den Schnee und brachte mich über alle Steigungen hoch und wieder hinunter zum Arbeitsplatz. Absterbende Eichen, denen durch den Pistenbau das Wasser abgegraben wurde, mussten weg, da immer wieder fallende dürre Äste den Durchgang unsicher machten. Nachdem gut ein Dutzend Bäume auf der Piste lagen, kam mir in den Sinn, dass es vielleicht doch weise wäre, mir ein Ziel für den Tag zu setzen. Denn wenn noch Bäume in dem Moment liegen blieben, wenn ich schon im Rücken müde würde, dann müsste ich anderntags mangels Umkehrplätzen einen Kilometer weit im Rückwärtsgang zum Holzerplatz fahren. Keine guten Aussichten. Knapp geschafft. Der Rücken! Und morgen werde ich zwei Ster Holz holen können. Für eine warme Stube im nächsten Winter ist somit gesorgt. Wobei dieses Ziel noch lange nicht erreicht ist, aber ein Anfang immerhin gemacht. Die Meteo verspricht zwei weitere Wochen mit sonnigem Winterwetter.