Wood Waste
So wie ich beim Anbau von Kartoffeln ausgerechnet habe, fallen auch beim Verarbeiten des Naturproduktes Holz Abfälle an. Ich habe mir anhand der Ausbauetappe dieser Galerie einen Überblick verschaffen können, wie sich die Abfallkaskade entlang des Arbeitsvorgangs entwickelt. Dabei ist der Einfluss, durch bewusstes Vorgehen den Anteil von Abfall zu verringern, sehr beschränkt.
Aus den Resten des ersten Zuschnittes, den es für die Galerie brauchte, konnte ich noch zwei kleine Gestelle zimmern. Der ganze Rest ist Abfall.
Es hat mich interessiert, wie gross ChatGPT den Verlust von Material beim Bau eines Möbels einschätzt. Das ist die Antwort, die mir künstliche Intelligenz bereitstellt: „Der Anteil des Holzabfalls, der beim Verarbeiten von Holz zu Möbeln anfällt, variiert je nach verschiedenen Faktoren wie der Art des Holzes, dem Herstellungsprozess und der Effizienz der Produktionsanlagen. Es ist jedoch üblich, dass zwischen 20% und 60% des ursprünglichen Holzmaterials als Abfall zurückbleiben können.
Bei modernen Holzverarbeitungsanlagen wird versucht, den Abfall so gering wie möglich zu halten, indem Techniken wie effizientes Sägen, Recycling von Holzabfällen und die Verwendung von Holzresten für andere Produkte oder Energiegewinnung angewendet werden. Dennoch bleibt in vielen Fällen ein beträchtlicher Anteil als Abfall zurück.“
Hätte ich anhand meines Beispiels in etwa auch so formuliert. Konkret in ungefähren Zahlen meines Projektes:
Ich habe 2m3 rohgesägte Douglasie und 0,4m3 Parkett aus dem Sägewerk gekauft. Als Abfall bleiben geschätzt 250 Liter Sägespähne und dieser Rolli voll von Abschnitten übrig:
Über das Gewicht umgerechnet entspricht das etwa 150 Liter Feststoff. Das entspricht einer Ausbeute von 92%, oder 8% Abfall. Ein Traumwert.
Der Haken liegt aber wie beim Food Waste beim fehlenden Blick auf den gesamten Prozess. Ich habe Sägeware eingekauft. Wenn man den Verlust im Sägewerk mit sicher 50% Prozent vom aus dem Wald gelieferten Trämel einrechnet, sieht die Sache schon viel schlechter aus. Und nimmt man den Verlust der Holzernte dazu, wo sicher auch nochmals 50% der ursprünglichen Biomasse des Baumes im Wald zurückbleibt, dann verschlechtert sich meine Verlustzahl von 8 in Richtung 50%.
Es ist wie beim Food Waste. Es nützt herzlich wenig, wenn man das Kraut des Radieslis mit halbem Genuss mitisst oder den Rand der Fertigpizza nicht liegen lässt. Wir essen in unserer Zivilisation so oder so nur von der Spitze einer grossen Pyramide. Was ja nicht heisst, dass man zwei Pizzen bestellen soll, wenn eine reicht…
Der Holzabfall wird von mir im Ofen verheizt und die Sägespäne werden kompostiert. Auch ich kann ruhig schlafen.

