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Urs im Wald

Bahnschwellen zu Türen

Für die sechs Aussentüren der beiden Häuser habe ich vorgesehen, sie gleich wie die alten in Eiche oder Kastanie neu zu bauen. Dazu sind mehr als einen halben Kubikmeter Holz notwendig. Ich konnte nicht widerstehen, als mir Eisenbahnschwellen zu einem sehr guten Preis angeboten wurden. Ich habe deshalb 20 zwei Meter lange und 35 Kilo schwere Eichenbalken neulich als Reserve in meinem Atelier aufgeschichtet. Aber schnell zeigte sich die Krux bei diesem Geschäft: das aussen mehr oder weniger trockene Holz hat innen einen noch viel zu hohen Feuchtigkeitsgehalt um verbaut zu werden. Die Lösung: mit meiner Motorsäge musste ich die Schwellen zu 45 Millimeterbrettern zersägen. Jetzt lagern die Bretter zum Trocknen im Atelier. Fazit: Alles hat seinen Preis. Wenn nicht in Euro, dann in zusätzlicher Arbeit.

Schon wieder diese Mitesser

Gleich drei dieser Mitesser habe ich heute auf meinen Rüebli gefunden. Anders als bei den Kartoffel- und den Spargelkäfern lasse ich diesmal aber Milde walten. Eigentlich ungerecht denen gegenüber. Aber diese schönen Raupen sind ja auch nicht so radikal gefrässig und überlassen mir anschliessend nach ihrem Mahl das ganze Rüebli zum Essen. Und im nächsten Sommer kann ich mich wieder an noch schöneren Faltern erfreuen.

Das hat mir Anlass gegeben, wieder einmal nachzulesen, wie die Evolutionsbiologie die Metamorphose erklärt:
https://www.scientificamerican.com/article/insect-metamorphosis-evolution. Eine einzige Mutation vor 280 Millionen Jahren soll‘s ermöglicht haben… Ich staune.

Alles ist im Fluss

Hat man mal einen Plan gemacht, dann sind schon bald die ersten Änderungen fällig.

So bin ich schon mehr als drei Jahre am ständigen Anpassen meines Weges zum Ziel: hier zu wohnen. Der ursprüngliche Plan war, nur über eine Waschküche für beide Häuschen zu verfügen. Da aber für den Rohausbau des zweiten Hauses weit und breit kein maçon in Sicht ist, musste ich für eine Lösung im bestehenden Umbau sorgen. Also musste im alten Stall eine Ecke gesäubert, die Mauern verputzt und ein Betonsockel gegossen werden. Und schon ist die neue Wirlpool im Einsatz. Zugegeben: Whirlpool hat in Frankreich zur Zeit ein schlechtes Image. Nicht mal Monsieur le Président konnte die Firma daran hindern, die Produktion in Frankreich aufzugeben und Arbeitsplätze abzubauen. Umso mehr freuen sich die Menschen in der Slowakei, eine Maschine zusammenzubauen, die dann für 299 Euros in Frankreich verkauft werden kann. Hoffe ich zumindest. Die ersten Waschgänge hat sie jedenfalls perfekt abgearbeitet.

Das erste Mal

Zum ersten Mal hat dieses Wochenende eine wilde Gruppe mich und mein Häuschen im Wald mit einem Besuch beehrt. Drei Tage lang wurde zusammen diskutiert, gelacht, gekocht, gegessen und geschnarcht. Die Hütte hat gezittert und gebebt, den Belastungstest aber mit Bravour bestanden.

Ich freue mich aufs nächste Mal und gehe motiviert an die nächsten Ausbauschritte.

Das Atelier

Kreissäge, Hobel- und Schleifmaschine… nach zehn Jahren Aufenthalt im Lagerraum steht alles an einem neuen Platz und wartet darauf, bedient zu werden. Irgend wie habe ich das Gefühl, auch die Maschinen seien glücklich, endlich an ihrem Bestimmungsort angekommen zu sein.