Biospargeln
Meine Erfahrungen in der Schweiz mit dem Anbau von Spargeln sind nicht nur erfreuliche. Der Spargelkäfer beziehungsweise seine Larven sind fähig, ganze Pflanzen kahl zu fressen, womit sie geschwächt überwintern und sich im Frühling nicht mehr richtig entwickeln.
Die ersten beiden Jahre meiner Anpflanzung hier in Frankreich freute ich mich besonders, dass ich keine Käfer gefunden habe. Aber diese Saison war Schluss mit Freude. Auf den ersten kleinen Austrieben, die ich in der Schlussphase der Ernte aus Versehen stehen gelassen habe, sind sie aufgetaucht. Zuerst nur einzelne. Aber dann immer mehr. Da sie sich nur auf den wenigen ausgetriebenen Pflanzen versammelt haben, konnte ich sie abends, wenn es kühl wurde und sie zu träge zum Wegfliegen waren, leicht von Hand einsammeln.
Während mehrerer Tage konnte ich so etwa 50 Käfer entfernen, bevor sie kopuliert oder Eier gelegt haben. Das ist zumindest meine Hoffnung. Denn es wurden immer weniger, die zugeflogen sind.
Hier sehen wir zwei der letzten Mohikaner, die verzweifelt und erfolglos, so macht es den Eindruck, nach Sexpartnern Ausschau halten.
Jetzt werde ich die ausgewachsenen Pflanzen auf gefrässige Larven absuchen. Vielleicht hat diese Methode, die zufliegenden Tiere auf wenigen Pflanzentrieben zu versammeln und sie an der Fortpflanzung zu hindern, Erfolg und findet unter der Bezeichnung Coitus interruptus (oder ähnlich) in der biologischen Schädlingsbekämpfung Einzug.
Es hat mich heute Wunder genommen, wie sich die Piste im Wald gehalten hat. Denn mit der Erfahrung des ersten Gewitters kurz nach Fertigstellung bin ich mit mulmigen Gefühl in Richtung Wald und auf der Strasse dorthin tatsächlich auf einem Laubteppich gefahren. Geschätzt einen Viertel des Laubes haben die Bäume verloren.
Aber die Piste hat sich in beinahe tadellosem Zustand präsentiert. Ich werde nur an einigen wenigen Stellen die natürlichen Unregelmässigkeiten ausnutzen und so verändern, dass die Wasser- und Eisbäche nach kurzer Distanz wieder aus der Piste geführt werden. Die drei folgenden schönen Tage muss ich für diese Arbeiten ausnutzen, denn nachher sind schon wieder weitere Gewitter angesagt.
Andere haben in dieser Zeit offensichtlich Schöneres im Sinn…
Jeden Tag produziere ich mit meiner Methode etwa 15 Liter Ton für den Verputz. Eine schweinische Arbeit und immer wieder machen sich durch die repetitiven Bewegungsabläufe körperliche Beschwerden bemerkbar. Dann ist es Zeit, eine kleine Auszeit von der Lehmarbeit zu nehmen und eine der vielen anderen Arbeiten anzupacken. Zum Beispiel brauchte es eine Schmutzschleuse beim Eingang. Aber noch für eine ganze Weile werde ich den Schmutz in Form von kostbarem Lehmgemisch über den Teppich ins Haus tragen müssen. Aber ich weiss, es hat mal ein Ende.


An den schon trockenen Stellen kann ich morgen mit dem Verputzen beginnen. Ich hoffe, dass mit der Routine auch damit eine Steigerung der Leistung einhergeht, denn ich schätze die noch zu bearbeitende Fläche auf 60m2. Bei einer Schichtdicke von ca. 5 mm braucht es dazu also 300 Liter Verputz. Dazu muss ich 200 Liter Sand auf eine Korngrösse von 1mm sieben. Und ungefähr 200 Liter Ton aus dem Lehm lösen. Zum Glück habe ich dazu schon genug Erfahrungen sammeln können.
Hin und wieder denke ich an die Möglichkeit, dass man die Wände ja auch bloss mit Gipsplatten belegen könnte…