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Urs im Wald

Kaum fertig und schon beginnen die Reparaturen

Kurz nachdem die ganze Piste im Wald fertiggestellt war, hat Anfang Januar ein heftiges Gewitter die ganze Arbeit auf die Probe gestellt. Auf einer Länge von 250 Meter haben kleine Wasserläufe von der Piste Besitz ergriffen und neue Tatsachen geschaffen. Jetzt, solange die Erde noch feucht ist, muss ich alle Veränderungen mit Pickel und Schaufel wieder reparieren. Gleichzeitig versuche ich dabei, neuem Regenwasser einen Lauf aufzuzwingen, der weniger Schäden anrichtet. In trockenen Perioden wird dann die Oberfläche dank dem grossen Lehmanteil pickelhart und gut befahrbar sein. Aber mit dem nächsten Starkregen beginnt dann die Arbeit wieder von vorn. Hoffentlich teile ich nicht das Schicksal von Sisyphus.

Pfützenglück

Mit ein paar wenigen Eingriffen in die Topografie der Wiese ist der vom Hochwasser Anfangs Januar überflutete Teil in ein Pfützenparadies verwandelt. Hier in der Nähe an einem Bachlauf versuche ich, eine unterschiedliche Vegetation zu den trockenen Standorten am Hang zu erhalten. Mal schauen, was daraus wird.

Über die Gleichheit (I/III)

An der Losung „Liberté, Égalité, Fraternité“ kommt man in Frankreich bekanntlich nicht vorbei. So fest sie auch heute gesellschaftlich verankert ist, so schnell findet man auch heraus, dass unter den drei Begriffen nicht immer das gleiche verstanden wurde und noch immer nicht verstanden wird. In diesen Tagen wird in den Medien viel über die Égalité von Mann und Frau diskutiert. Manchmal wird auch so nebenbei noch der Begriff parité eingeschoben. Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass in meinen Gesprächen mit der beiläufigen Bemerkung, dass es doch wunderbar sei, dass es zwischen Mann und Frau noch Unterschiede gebe, die Diskussion sehr schnell eine andere Wendung nimmt. Ich deute das als ein Zeichen dafür, dass es alles andere als klar ist, wie die Forderung nach Gleichheit umgesetzt werden soll.

Dabei wäre es doch eine einfache Geschichte, mehr Klarheit zu schaffen: 1. mit ein wenig mehr Differenzierung, 2. mit einer klaren Vorstellung von „gleich“ und 3. mit dem Verzicht auf Begriffsmanipulationen.

Es ist klar, dass eine kompromisslose Sprache im Kampf der „Ismen“ als ein Mittel der Rhetorik dienen kann. Wenn aber die Fähigkeit zur Differenzierung nach Titel und Slogan auch im Fliesstext fehlt, dann wird es mühsam. So ist die Gleichstellung von Mann und Frau eine wünschenswerte Forderung. Dann aber einer langen Auflistung aller Benachteiligungen der Frau in unserer Gesellschaft gleichzeitig eine wenn auch nur beiläufige Erwähnung der Privilegien der Frau anzufügen, wäre nicht nur billig, sondern würde auch der Sache der Gleichstellung dienen. Denn für die Gleichstellung der Geschlechter braucht es auch die Bereitschaft der Männer dazu. Ausser man fühlt sich im totalen Krieg. Der Feminismus steht hier auf dem Prüfstand.

Luftreinhalteverordnung beachtet

Bei aktuell deutlich unter null Grad draussen wird natürlich drinnen tüchtig geheizt. Natürlich mit Holz. Und natürlich entsteht dabei Abluft in Form von Rauch. Seit ich den billigen Bullerofen, den ich später im Atelier gebrauchen werde, durch einen 14-fach teureren Pertinger Kochherd ersetzt habe, ist mir aufgefallen, dass im Vollbrand viel weniger Rauch aus meinem Kamin entweicht. Die aufwändige Zu- und Abluftführung des Ofens vermindert nicht nur die Rauchentwicklung, sondern sorgt auch dafür, dass die ganze Herdoberfläche sich angenehm kühl anfühlt — ausser natürlich auf der Kochplatte. Und schon dampft da die erste Suppe.

Ob sich das lohnt?

Heute habe ich nach neun Tagen Arbeit den Rohbau der Treppe abgeschlossen. Mit einem Materialaufwand von ungefähr €350 erhalte ich eine Treppe, die nicht nur Milimeter genau eingepasst ist, sondern sich im Material und in der Fertigungart optimal in das Interieur einpasst: rohe Oberflächen, die alle Bearbeitungsspuren und Unregelmässigkeiten des natürlichen massiven Holzes zeigen.

Ein Blick in die Onlinekataloge der Treppenbauer lässt zwar schon Zweifel aufkommen, ob so ein Selbstbau Sinn macht, denn eine einfache, gerade Holztreppe gibt es schon für weniger als 300 Euros. Ein Blick in das technische Datenblatt macht den Selbstbauer dann aber wieder selbstsicher: die maximale Belastung wird mit 150 kg angegeben. Für zwei Personen, die gleichzeitig die Treppe benützen, wird es da schon kritisch. Und wenn man im Katalog in die höherpreisigen Ausführungen weiterblättert, klettern die Preise in die Tausender.

Morgen baue ich weiter.