Da ein defekter Server alle Daten der letzten 18 Monate dieses Blogs in sein Grab mitgenommen hat, werde ich einige der Einträge anhand der noch vorhandenen Bilder kurz kommentiert rekonstruieren.
Seit April 2016 kümmere ich mich um die Renovation von zwei kleinen alten Steinhäusern in Südfrankreich. Aber das Herz und die Seele des Vorhabens bildet ein Waldstück in der Nähe der Liegenschaft. Der knapp 10 Hektaren grosse Mischwald besteht aus ungefähr 50-jährigem Eichenstockausschlag, vermischt mit Pinien, Birken, Eschen, Espen, Fichten, Tannen, Buchen, Erlen… Aber auch Wildkirschen, Holzäpfel und Wachholder finden sich.
Da der Bestand Jahrzehnte lang nicht gross genutzt worden ist, umweht ein Hauch von Wildnis die Bäume. Ich entdecke auf meinen Besuchsgängen quer durch den Wald immer wieder Neues. Und auch die Spuren der heimlichen Bewohner machen immer wieder klar: Es gibt nicht nur Urs im Wald.
Wie alt die einzelnen Elemente der Häuser wirklich sind, müssten Wissenschaftler erforschen.
Es hat nie einen künstlerischen Entwurf eines Architekten gegeben. Über viele Generationen hinweg ist die Struktur immer wieder neuen Bedürfnissen angepasst worden — mit mehr oder weniger handwerklichem Geschick.
Nicht nur der zeitweise fehlende Unterhalt hat Spuren hinterlassen. Aus purer Not sind viele Elemente aus anderen Gebäuden einfach wiederverwendet worden. Der Kalkmörtel ist oft mit lehmhaltiger Erde gestreckt oder ganz ersetzt worden. Hier ist deshalb bei den Renovationsarbeiten ein Teil einer Mauer, zum Glück ohne jemanden zu verletzen, eingebrochen.
Hier zeigen sich in einer Wand noch die Elemente eines evier. Wahrscheinlich ist er durch ein „modernes“ Spühlbecken ersetzt und einfach aufgefüllt und zugemauert worden.
Die ersten Arbeiten haben immer destruktiven Charakter. Der ehemalige Stall mit seinem Heuboden wird auf eine Etage reduziert und wird mal zum Atelier.
Einfachere Arbeiten werden selbst angepackt. Das gibt halt chli Schtoub uf dr Lunge, chli Dräck uf dr Zunge.
Immerhin ist nach einem ersten Jahr der Garten mit der assainissement individuelle, mittels der Technik der phytoépuration, fertig erstellt.
Und auch im Wald hat sich einiges bewegt. Damit die Bewirtschaftung bequemer wird, ist eine 1400 Meter lange Piste angelegt worden.
Auch die drei kleinen Wiesen sind dann besser erschlossen und können gepflegt werden.
Seit dem ich im Frühling mit dem Innenausbau begonnen habe, sind erstmal die Fledermäuse im Dachstock jetzt unter sich und verkoten mir nicht dauernd die Baustelle.
Aber auch in der ersten Etage hat es einen neuen Boden gegeben. Ich warte nun sehnlichst auf den Bezug des Ateliers, um mit den Holzbearbeitungsmaschinen den weiteren Innenausbau besser zu bewerkstelligen.
Die Schatten werden wieder länger und ein wunderschöner Spätsommer geht zu Ende.